Die richtige Dimensionierung einer Wärmepumpe ist entscheidend für ihre Effizienz und Langlebigkeit. Ein häufig unterschätztes Problem in der Praxis ist die Überdimensionierung, die oft durch Sicherheitszuschläge und die Berücksichtigung der Trinkwassererwärmung entsteht.
Praxisbeispiele für Überdimensionierung
Hier einige konkrete Beispiele aus der Praxis, die die Diskrepanz zwischen installierter Leistung und tatsächlichem Bedarf verdeutlichen:
Einfamilienhaus (240 m²)
- Energiebedarf: 13 kWh/m²a
- Verbaute Wärmepumpenleistung: 7,5 kW
- Gemessener Bedarf: ca. 3 kW
Einfamilienhaus (200 m²)
- Energiebedarf: 50 kWh/m²a
- Verbaute Wärmepumpenleistung: 7,5 kW
- Gemessener Bedarf: ca. 4 kW
Mehrfamilienhaus (350 m²)
- Energiebedarf: 25 kWh/m²a
- Verbaute Wärmepumpenleistung: 7,5 kW
- Gemessener Bedarf: ca. 5 kW
Quelle: Haustechnik Dialog
Negative Folgen der Überdimensionierung
Eine überdimensionierte Wärmepumpe kann verschiedene Probleme verursachen:
- Unzureichender Mindestvolumenstrom: Wenn der Mindestvolumenstrom nicht erreicht wird, kommt es zu Betriebsstörungen.
- Probleme bei der Abtauung: Die Heizleistung reicht unter Umständen nicht aus, um die Wärmepumpe im Falle einer Vereisung abzutauen.
- Materialverschleiß: Regelmäßiger Austausch des Verdampfers wird notwendig, was hohe Kosten verursachen kann.
Maßgeschneiderte Heizlastberechnung
Um Überdimensionierungen zu vermeiden, erstellen wir auf Wunsch eine präzise Heizlastberechnung, die individuelle Faktoren berücksichtigt:
- Trinkwassererwärmung: Zusätzlicher Energiebedarf für Warmwasser.
- Temperaturanpassung angrenzender Wohneinheiten: Insbesondere bei Mehrfamilienhäusern wichtig.
Diese Faktoren fließen in eine passgenaue Berechnung ein, um die Wärmepumpe optimal auszulegen.
Mit einer genauen Planung und Anpassung an den tatsächlichen Bedarf lässt sich die Lebensdauer der Wärmepumpe erhöhen und der Energieverbrauch reduzieren. Das spart langfristig Kosten und schont die Umwelt.